Geschichte

Geschichte

Von Julia PAQUAY, veröffentlicht am Dienstag, 6. Februar 2024, 09:33 - Aktualisiert am Donnerstag, 2. Mai 2024, 14:02

Schon seit vielen Tausend Jahren gab es in den einzelnen Hochkulturen Schulen. So unterrichteten bereits die Alten Ägypter und die Römer ihre Kinder. Die Schule war in dieser Zeit aber ein Privileg der reichen Bürger, da die ärmeren Kinder ihren Eltern bei der täglichen Arbeit in der Landwirtschaft oder im Handwerk helfen mussten.

Bis weit hinein ins Mittelalter wurden in Europa nur wenige Kinder unterrichtet. Die Hauslehrer besuchten auch hier nur die wohlhabenden Familien zu Hause. Die sogenannten Schulen wurden zu dieser Zeit lediglich in Klöstern organisiert und das nur für Männer, die zum Priester oder Mönch ausgebildet wurden.

Die Schulpflicht wurde in Belgien kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges eingeführt. In einem Gesetz vom 19. Mai 1914 wurde so die Schulpflicht für alle Kinder von 6 bis 12 Jahren festgelegt.

Mittlerweile wurde die Schulpflicht in Unterrichtspflicht (auch Hausunterricht ist möglich) auf alle Schüler von 5 bis 18 Jahren ausgedehnt.

Erste Erwähnung zu den Schulen in unserer Gemeinde ist eine Verordnung von Ferdinand von Bayern am 06.04.1616, wo er das Gründen einer Schule in jeder Pfarre erwähnt: also in Aldringen, in Dürler, in Reuland, in Steffeshausen und in Neundorf.

Bis zum Jahre 1825 war in Maldingen der Vikar (=ein junger Geistlicher als Gehilfe des Pfarrers) in den Anfangsjahren der Dorfschulen für die Schulbildung verantwortlich. Er las so morgens früh die Messe im üblichen kirchlichen Latein, war Kirchendiener, Glöckner und Lehrer. Er diente so dem örtlichen Pfarrer.

Das ehemalige Schulgebäude befand sich unmittelbar unterhalb der alten Kapelle. Die Vikarie war ebenfalls in der Nähe (auf dem heutigen Schulhof vor dem Vereinslokal), so dass der Vikar seine vielen Aufgaben im näheren Umkreis erledigen konnte. Während der Wintermonate besuchten nur sehr wenige Schüler den Unterricht, so blieb die Schule meist 3 Monate geschlossen. Nach und nach wurden die Vikare durch ausgebildete Lehrer ersetzt und so verbesserte sich dann auch der Lernerfolg in den einzelnen Schulklassen. Zeitweise besuchten auch in Maldingen über 60 Schüler die einzige Schulklasse des 1. bis 8. Schuljahres.

Auch berichten die übriggebliebenen Zeitdokumente der Schule Aldringen, dass von 1841 bis 1861 für die beiden Dörfer Aldringen und Maldingen nur eine Schule organisiert wurde. So besuchten die Aldringer Schüler die Schule am Vormittag und die Maldinger Schüler gingen am Nachmittag zur Schule.  

In den wenigen auffindbaren Dokumenten aus früheren Zeiten wird die Schule Maldingen erstmals im Jahre 1876 offiziell erwähnt. Dabei wurde angemerkt, dass der Schulunterricht im Winter am Mittwoch- und Samstagmorgen von 10-14 Uhr erteilt wurde. Im Sommer dagegen am Dienstag- und Freitagnachmittag von 13-14 Uhr.

Von 1902-1904 wurde der Unterricht am Vormittag von 08.30 Uhr bis 11.30 Uhr organisiert. In Zeiten von akutem Lehrermangel erteilte der Maldinger Lehrer am Nachmittag von 13.30 Uhr bis 16.30 Uhr in der Schule Braunlauf den Unterricht für die dortigen Kinder.

Das ehemalige Schulgebäude in Maldingen wurde Anfang April 1992 abgerissen. Das schmale hohe Gebäude aus Natursteinen hatte nahezu 100 Jahre Schulgeschichte erlebt und beherbergte eine Schulklasse, auf der ersten Etage eine Küche und natürlich den obligatorischen Wohnraum des Lehrers. Ab 1974 fand in der Wohnung eine zweite Schulklasse ihren Platz und die Küche wurde zur Französischklasse umfunktioniert.

Im Jahre 1946 wurde eine zusätzliche Baracke angebaut, die zeitweise ebenfalls als 2. Klasse und ab Ostern 1972 als Kindergartenklasse genutzt wurde.

Das bestehende Schulgebäude wurde zu Beginn der 90-er Jahren erbaut und nach den Osterferien am 27. April 1992 bezogen.

In den neunziger Jahren investierte unsere Gemeinde Burg-Reuland massiv in neue Schulbauten, so dass die bestehenden Schulbauten in Aldringen, Maldingen, Kreuzberg, Thommen, Braunlauf, Lascheid und Oudler durch neue Schulgebäude ersetzt wurden.

Unsere Schüler haben das große Glück, täglich eine Schule besuchen zu dürfen. In vielen Teilen unserer Erde ist das selbst in der heutigen Zeit nicht selbstverständlich und die Chancengleichheit in der Schulbildung ist weltweit nicht überall gegeben.