Geschichte

Geschichte

Von Admin Cormann, veröffentlicht am Donnerstag, 19. Oktober 2023, 14:04 - Aktualisiert am Donnerstag, 2. Mai 2024, 13:46

Schon seit vielen Tausend Jahren gab es in den einzelnen Hochkulturen Schulen. So unterrichteten bereits die Alten Ägypter und die Römer ihre Kinder. Die Schule war in dieser Zeit aber ein Privileg der reichen Bürger, da die ärmeren Kinder ihren Eltern bei der täglichen Arbeit in der Landwirtschaft oder im Handwerk helfen mussten.

Bis weit hinein ins Mittelalter wurden in Europa nur wenige Kinder unterrichtet. Die Hauslehrer besuchten auch hier nur die wohlhabenden Familien zu Hause. Die sogenannten Schulen wurden zu dieser Zeit lediglich in Klöstern organisiert und das nur für Männer, die zum Priester oder Mönch ausgebildet wurden.

Die Schulpflicht wurde in Belgien kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges eingeführt. In einem Gesetz vom 19. Mai 1914 wurde so die Schulpflicht für alle Kinder von 6 bis 12 Jahren festgelegt.

Mittlerweile wurde die Schulpflicht in Unterrichtspflicht (auch Hausunterricht ist möglich) auf alle Schüler von 5 bis 18 Jahren ausgedehnt.

Erste Erwähnung zu den Schulen in unserer Gemeinde ist eine Verordnung von Ferdinand von Bayern am 06.04.1616, wo er das Gründen einer Schule in jeder Pfarre erwähnt: also in Aldringen, in Dürler, in Reuland, in Steffeshausen und in Neundorf.

Über den Aufbau der Schulen sind leider nur sehr wenige Hinweise vorhanden, da das Gemeindehaus Thommen im Jahre 1944 abgebrannt ist. Hierbei wurden zahlreiche Dokumente zerstört.

Zurzeit besuchen die Schüler von Espeler, Thommen und Grüfflingen die Schule Kreuzberg. Ehemals führte jedes Dorf seine eigene Schule. Hier nun die einzelnen geschichtlichen Entwicklungen der ehemaligen 3 Dorfschulen:

In Espeler kauften acht Dorfeinwohner im Jahre 1810 das jetzige Vikariehaus, welches fortan als Schulhaus fungieren sollte. Bis dato hatte hier der ortsansässige Vikar gewohnt und auch unterrichtet.

Auch in Espeler besuchten nur wenige Kinder die Schule und der Unterricht war nicht so, wie wir ihn heute kennen. Die Kinder lernten lediglich etwas Lesen, Schreiben und Rechnen. Laut damaliger Akten besuchten im Schuljahr 1826-1827 15 Schulkinder im Alter von 6-14 Jahren die Schule in Espeler. Unterricht fand statt, wenn die Kinder Zeit hatten und ihren Eltern nicht auf dem Feld helfen mussten. Im Jahre 1840 wurde der erste Dorflehrer in der Ortschaft eingestellt. Fortan wurde die Unterrichtszeit auf den Nachmittag von 13 bis 15 Uhr an vier Tagen in der Woche festgelegt. Im Sommer gab es keinen Unterricht.

Das jetzige Schulgebäude Espeler wurde im Jahre 1880 erbaut. Darin hatte der Lehrer auch seine Wohnung. Viele Jahre wurde in dem Naturstein-Gebäude unterrichtet, ehe die Gemeinde eine Entkernung und Grundsanierung im Jahre 2002-2003 veranlasste. Fortan erstrahlt das alte Schulgebäude in neuem Glanz im Dorfzentrum von Espeler.

Aufgrund mangelnder Geburten wurde die Schule Espeler im Juni 2021 leider geschlossen. Fortan besuchen alle Schüler der Ortschaft Espeler die Gemeindeschule Kreuzberg. 

Der Bau der Schule in Thommen wurde erstmals in einem Schenkungsakt eines Baugrundstückes zur Errichtung eines Schulgebäudes am 10.08.1750 erwähnt. Über einen längeren Zeitraum ist anschließend nur sehr wenig bekannt. Im jetzigen Dorfhaus Thommen wurde der Unterricht nach dem 2. Weltkrieg in der Schule wieder aufgenommen. Das heutige Vereinshaus und damalige Schulgebäude in der Remaklusstraße wurde im Jahre 1907 eröffnet und glücklicherweise im 2. Weltkrieg nicht zerstört. Lehrer Eppe aus Neufchateau fand so im Jahre 1944 ein intaktes Schulzimmer vor. Es fehlten lediglich wichtige Utensilien wie der Ofen, die Schulpulte, die Schulbücher und die Hefte. Unter tatkräftiger Unterstützung der Dorfbewohner und des damaligen Ministeriums wurde einiges gespendet und organisiert, so dass der Nachkriegsunterricht beginnen konnte.  Jahrelang zählte die einklassige Schule bis zu 40 Kinder, ehe im Jahre 1960 eine zweite Klasse eröffnet wurde. Fortan wurden die zusätzlichen Schulklassen im benachbarten Saal Schröder (sogar auf der Bühne) eingerichtet.

Im Dorf Grüfflingen wurde um das Jahr 1875 erstmals ein Schulgebäude (heutiger Seniorentreff in den Buchen, gegenüber der Kirche) gebaut. Auch hier waren riesige Klassen von 50-60 Schülern an der Tagesordnung, so dass der Lehrer sich wohl nicht individuell um jeden Einzelnen kümmern konnte. Häufig wurde dann auch mit dem Schlagstock für die nötige Disziplin gesorgt oder die Schüler mussten auf dem Knieholz direkt neben der Tafel Platz nehmen.

In den Jahren 1933-34 wurde die neue Schule (im Fogen) erbaut. Zu Zeiten der geburtenschwachen Jahrgänge des Krieges wurde so in Grüfflingen nur eine Klasse beschult. In den darauffolgenden Jahren stiegen die Schülerzahlen erneut, so dass in der alten und in der neuen Schule je eine Klasse unterrichtet wurde.

Das Projekt „Schule Kreuzberg“ zwischen Thommen und Grüfflingen wurde erstmals als Zentralschule der Altgemeinde Thommen im Jahre 1962 besprochen.

Viele weitere Jahre in den bisher erwähnten Schulgebäuden gingen vorbei, ehe im Oktober 1991 die Bagger im Ortsteil Kreuzberg anrollten, um eine gemeinsame Schule für die beiden Ortschaften Thommen und Grüfflingen zu erbauen. Am 9. November 1992 zogen nach kurzer Bauzeit die glücklichen Schüler und Lehrer ins neue Schulgebäude.

Aufgrund der steigenden Geburtenzahlen in beiden Dörfern wurde das neu errichtete Schulgebäude schnell wieder zu klein. Aus Dringlichkeit erklärten einige Eltern sich bereit, unter Kostenübernahme der Behörden, den fälligen Anbau im Jahre 1999 selbst in die Hand zu nehmen und in Eigenregie zu erbauen.

In den neunziger Jahren investierte unsere Gemeinde Burg-Reuland massiv in neue Schulbauten, so dass die bestehenden Schulbauten in Aldringen, Maldingen, Thommen, Braunlauf, Lascheid und Oudler durch neue Schulgebäude ersetzt wurden.

Unsere Schüler haben das große Glück, täglich eine Schule besuchen zu dürfen. In vielen Teilen unserer Erde ist das selbst in der heutigen Zeit nicht selbstverständlich und die Chancengleichheit in der Schulbildung ist weltweit nicht überall gegeben.